Störe meine Kreise


Aileen Ahlert, Louisa Boettner, Annagenia Jacob, Katharina Jaeger und Huizi Yao

Störe meine Kreise
09. –  23.07.2023

 

“Störe meine Kreise” zeigt fünf künstlerische Positionen von Absolventinnen der Kunsthochschule Kassel. Mithilfe verschiedener Medien wie Fotografie, Video, Sound, Text, Plastik und Installation geben Aileen Ahlert, Louisa Boettner, Annagenia Jacob, Katharina Jaeger und Huizi Yao Einblicke in persönliche Herausforderungen, erforschen Alternativen zu alltäglichen Denk- und Handlungsmustern und rütteln an gesellschaftlichen Strukturen. Humorvoll, verletzlich oder auch spielerisch umkreisen die Arbeiten die Themen “Familie”, “Fürsorge”, “Körper”, “Gender”, “Arbeit”. Dabei loten sie die Grenzen zwischen diesen Themen neu aus. Die Arbeiten erforschen auf vielfältige Weise die Formen und Ausprägungen von Zyklen und Mustern und rücken dabei die Aspekte der Wiederholung, Entwicklung und Veränderung in den Fokus. Sie behandeln Themen wie den Übergang von der Kindheit ins Erwachsenenalter, den Wandel von Familien oder Generationen sowie die vielfältigen Herausforderungen, die im Laufe des Lebens auftreten können. 

Katharina Jaegers autobiographische Arbeit „Die Schwerkraft des Kinderwunsches“ thematisiert ungewollte Kinderlosigkeit, indem sie sich fotografisch mit den Versuchen künstlicher Befruchtung auseinandersetzt.

Aileen Ahlert zeigt Fotografien, Videos und Assemblagen, die das Leben ihrer Großmutter umkreisen, deren mentale Gesundheit nachlässt. In weiteren Arbeiten setzt sie sich künstlerisch mit ihrer ostdeutschen Herkunft und ihrer eigenen mentalen Gesundheit auseinander.

Annagenia Jacob thematisiert in ihrer vielschichtigen multimedialen Installation ihre eigene soziale Prägung und hinterfragt auf humorvolle Weise Familienstrukturen, Geschlechterrollen, Vorbilder und das Konzept des Erwachsenwerdens.

Louisa Boettner prangert in ihrer Arbeit "Menstrual Fountain - Weiterführung positiver Darstellungen der Menstruation“ an, dass Menstruationen in einer männlich codierten Konsum- und Schamgesellschaft als Tabu, als Ekel, als unhygienisch gelten. 

Huizi Yaos Fotoserie „Sisyphus“ konzentriert sich auf einen grundlegenden Bestandteil der menschlichen Erfahrung: das Gefühl der Absurdität. Durch Komposition und Assoziation schafft Huizi Yao einen visuellen Raum, der absurd, verwirrend und humorvoll ist.

Mit dem Titel „Störe meine Kreise nicht“ will die Ausstellung den existenziellen und fruchtbaren Moment der Störung und des Austauschs deutlich machen und bewusst einfordern. Das Bild des Kreises soll helfen, Mechanismen des sozialen Ausschlusses zu reflektieren.

Die Ausstellung lädt dazu ein, über soziale Normen, Gemeinschaft und die unsichtbare Arbeit der Sorge in einer sich wandelnden Welt nachzudenken. 

Öffnungszeiten:
Dienstag – Sonntag,
11 – 18 Uhr
Donnerstag, 11 – 20 Uhr
 

Die Ausstellung wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Kassel.

Fotos: Katharina Jaeger