Caring in Times of Continuous Crisis (Part II)

Für eine offene und freiheitliche Gesellschaft


Kunstwettbewerb „Für eine offene und freiheitliche Gesellschaft“ – Ausstellung der Entwürfe im Kasseler Kunstverein und im RP

9. - 12. November

Im Andenken an den im Amt ermordeten Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke haben Mitarbeitende des Regierungspräsidiums (RP) Kassel angeregt, einen Kunstwettbewerb auszuschreiben. Das Kunstwerk soll ein Zeichen für Freiheit, Demokratie und eine offene Gesellschaft setzen. Die nun vorliegenden künstlerischen Entwürfe werden ab dem 9. November in Kassel öffentlich präsentiert; eine Fachjury wird Ende November die Gewinnerin oder den Gewinner bekanntgeben.

Öffnungszeiten
Di - So von 11 - 18 Uhr
Donnerstag von 11 - 20 Uhr
Der Eintritt ist frei



Eine Arbeitsgruppe aus dem Kreis der RP-Mitarbeitenden hatte bereits 2019 die Ausschreibung eines Kunstwettbewerbs vorgeschlagen, einerseits im Andenken an den tragischen Tod Dr. Lübckes, aber vor allem auch mit einer programmatischen Stoßrichtung in die Zukunft: Es soll ein Kunstwerk werden, das offensiv die Ermutigung und Forderung formulieren soll, für Werte wie Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und eine offene Gesellschaft einzustehen. Mit Unterstützung und Beratung des langjährigen Dozenten der Kasseler Kunsthochschule und ehemaligen Vorsitzenden des Kasseler Kunstvereins – Bernhard Balkenhol – hatte sich die Arbeitsgruppe anschließend auf die Ausschreibung eines Kunstwettbewerbs geeinigt, in dem das künstlerische Medium bewusst offen gelassen wurde.

„Dr. Lübckes Tod stellt nicht nur für das RP Kassel eine Zäsur dar“, betont Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber. „Es handelt sich um die erste rechtsextremistische Mordtat an einem deutschen Politiker seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Das Geschehen in der Nacht zum 2. Juni 2019 bewegt nicht nur mich, sondern viele Mitarbeitende des RP Kassel nach wie vor tief. Aber unser Gedenken an Dr. Lübcke darf sich nicht im Blick zurück erschöpfen. Walter Lübckes Vorbild, sein Eintreten für demokratische Werte, muss uns als Gesellschaft ein Ansporn sein, selbst jeden Tag für eine offene und freiheitliche Gesellschaft einzutreten. Diesen Anspruch soll das ihm gewidmete Kunstwerk offensiv formulieren und dauerhaft sichtbar machen.“

 
„Freiheit kann man nicht simulieren“ ergänzt Bernhard Balkenhol in Anlehnung an ein gleichnamiges Werk des Künstlers Rirkrit Tiravanija und bringt damit die Intention des Kunstwettbewerbs auf den Punkt.

Eine Kommission unter Beteiligung von Regierungspräsidium, Fachleuten aus dem Kunstbereich sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadtgesellschaft hat in den vergangenen Monaten Vorschläge gesammelt, welche Künstlerinnen und Künstler im Rahmen der Ausschreibung beteiligt werden sollten. Hierbei gab es eine Vielzahl von nationalen und internationalen Vorschlägen, wobei sich die Kommission letztendlich einhellig auf sechs Künstlerinnen und Künstler geeinigt hat. Die Namen der ausgewählten Künstlerinnen und Künstler wurden bislang bewusst nicht veröffentlicht, damit sie so ihre Entwürfe in Ruhe, geschützt vor eventuell vorab herangetragenen Erwartungen an das Kunstwerk, entstehen lassen konnten.

Fünf der sechs Künstlerinnen und Künstler haben bis zum Ende der Einreichungsfrist ihre Entwürfe vorgelegt:

Frau Andrea Büttner
Frau Natascha Sadr Haghighian
Frau Patricia Kaersenhout
Herr Arwed Messmer
Herr Andreas Siekmann

Alle vorliegenden Entwürfe sollen nun gemeinschaftlich der Öffentlichkeit präsentiert werden:

·        Von Dienstag, 9. November bis Freitag, 12. November werden die Entwürfe in den Räumen das Kasseler Kunstvereins im Museum Fridericianum (Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel) zu den allgemeinen Öffnungszeiten (täglich von 11 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr) öffentlich gezeigt.

·        Von Montag, 15. November bis Freitag, 26. November sind die Entwürfe anschließend für die Mitarbeitenden des RP Kassel im Dienstgebäude Am Alten Stadtschloss 1 in Kassel ausgestellt. Auch für externe Besucherinnen und Besucher ist die Besichtigung werktags von 14.30 bis 16.30 Uhr möglich.

Eine Fachjury wird die Entwürfe begutachten und eine Siegerin oder einen Sieger auswählen. Die Jury setzt sich zusammen aus einem Teil der Mitglieder der oben genannten Ausschreibungskommission sowie renommierten künstlerisch versierten Fachpersonen aus dem In- und Ausland. Der Siegerentwurf wird im Rahmen einer Pressekonferenz Ende November öffentlich bekanntgegeben. Hierzu ergeht noch eine gesonderte Einladung.

Die Finanzierung der Ausschreibung und der Kosten für die Erstellung der Entwürfe erfolgte durch die Einnahmen aus dem Verkauf der Briefmarke Individuell, die das RP Kassel gemeinsam mit der Deutschen Post 2020 zum ersten Jahrestag des Todes von Dr. Lübcke herausgegeben hat (vgl. hierzu die Pressemitteilung vom 21. August 2020). Alle weiteren Kosten, die noch im Zusammenhang mit der Erschaffung des Kunstwerks entstehen werden, sollen durch Spenden gedeckt werden. Unterstützung bei der Aktion erhält das Regierungspräsidium vom Kasseler Kunstverein und der Bürgerstiftung für Stadt und Landkreis Kassel.

Kunstverein und Regierungspräsidium laden herzlich dazu ein, die Ausstellungszeiten im Kasseler Kunstverein und im RP-Gebäude zu nutzen und sich selbst ein Bild von den künstlerischen Entwürfen zu machen.