UBERMORGEN: No Limit


UBERMORGEN: No Limit
04.09. - 25.10.2015

Die Ausstellung "No Limit" des Künstlerduos UBERMORGEN  setzt sich mit dem Thema Psychopathologie auseinander und beleuchtet deren unterschiedlichen Krankheitsprofile in Videoarbeiten und diversen "Inszenierten Installationen".

Die kapitalistische Logik und die darauf basierende Sprache (Newspeak) ermöglicht es Psychopathen und perversen Narzissten im Kern unseres Gesellschaftssystems destruktiv zu agieren. Das Böse ist banal, es ist universell und hat eine gemeinsame Sprache. Das Böse übersteigt unsere Vorstellungskraft. Der disziplinäre Blick und die Mikrophysik der Macht kulminieren in der subjektiven Betrachtung der anti-sozialen und narzisstischen Persönlichkeitsstörung und des Silicon Valley Autismus. Diese Kategorien kolonialisieren unsere Gedankenwelt und symbolhaft wird sichtbar, in welchem kollektiven Wahnsinn sich der Homo Sapiens befindet. Das Verrückte ist ein evolutionärer Vorteil (Pääbo): No Limit. Die Psychopathologie der Störungen und der Empathielosigkeit führt zur Entdeckung von Glitches und Mutationen. Anti-soziale Homo Sapiens sind kaltblütig, sie manipulieren. Sie sind darauf programmiert den eigenen Vorteil zu suchen und gehen dabei über Leichen. Ein Starbucks Vanilla Latte ist mehr wert als ein Menschenleben. Das 'Andere' wird auf die Funktion des Zeugen der eigenen Großartigkeit und der eigenen Ungeheuerlichkeit degradiert, 'es' wird zum erweiterten Ich des Narzissten. Individuell sind wir routiniert, uns gegen Psychopathen durchzusetzen. Als Gesellschaft sind wir machtlos, denn das Kollektiv kalkuliert nicht mit dem Bösen - dem kalifornischen Wolf im Schafspelz - und steht daher vor der Auslöschung. Unsere Existenz ist ohne Empathie undenkbar, und trotzdem ist Empathie eine menschliche Behinderung. Menschen ohne Empathie sind keine Menschen. Wir werfen einen grenzenlosen Blick auf eine hochgradig gestörte Familie (Großmutter, Mutter, Vater, Töchter, Söhne), auf die Ursachen und Wirkungen; wir extrapolieren individuelle Störungscluster auf die Gesellschaft. Durch das Sichtbarmachen dieses per se Bösen wird es 'hyperreal' und kann kontrolliert werden (Baudrillard). Die post-kapitalistische Logik und die daraus entwickelte Sprache (Doublespeak) wird es Psychopathen, kalifornischen Autisten und perversen Narzissten verunmöglichen, im Kern unseres Gesellschaftssystems destruktiv zu agieren. Dies ist eine fiktive Ausstellung. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Gegebenheiten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Kuratiert von Michelle Kasprzak